Alvar's Behausung

Emily bemerkte die Verwunderung im Gesiht ihres Bruders und schmunzelte leicht als sie sich erklärte. ¨Er hatte zu viel Angst, auch mich auf diese Weise zu verlieren.¨ seufzend rieb sie sich über die müden Augen und starrte nachdenklich an die Decke. ¨Gunnar meinte, dass mir ein Leben als einfache Frau mit Mann und Kindern besser stehen würde. Er wollte nicht, dass ich dieses ´Erbe´ weiterführe.¨
Alvars Feststellung beantwortete die junge Frau mit einem kurzen aber vielsagenden Schnauben. ¨Eigentlich war ich ihn seinen Augen nie gut genug. So hart ich auch trainierte und so fehlerfrei ich die Auträge ausführte, irgendetwas hatte er immer auszusetzen und so werd ich ewiger Rekrut bleiben.¨ in ihrer Stimme schwang deutlich die Verbitterung mit und Emily hoffte eines Tages ehrliches Lob und benso ehrliche Anerkennung für ihr Können zu erhalten.

Alvar lag noch immer neben ihr in dem einfachen Bett und ihre Bruder schien ebenfalls nicht in Aufbruchstimmung zu sein. Seine Nähe vermittelte ihr Sicherheit und eine Art von Geborgenheit, welche sie in dieser Form schon lange nicht mehr gespürt hatte. Lächelnd vernahm sie seine Worte und schloß einen Moment die Augen. Er hatte sie nicht vergessen und das bedeutete ihr wirklich viel. Viel hatten sie nachzuholen und ihre Zeit war kostbar. Den anbrechenden Tag würde sie in hier in seinen Räumen verbringen und Kraft für die nächsten Tage schöpfen. Egal was die Nachforschungen bringen würden, sie würde jede Stunde Ruhe und Schlaf brauchen können. Zwar wusste sie nicht, wie lange Alvar weg sein würde, aber die Assassine würde jede einsame Minute voll ausnutzen.

Emily versuchte sich ihren Bruder umringt von Kindern vorstellen und grinste dabei breit. ermutlich wären sie genauso dickköfig und eigensinnig wie sie als Kinder und er hätte alle Hände voll zu tun um sie unter Kontrolle zu halten. Auch auf seinen Lippen lag ein amüsiertes Grinsen als sie über ihre Qualitäten als mögliche Tante sprachen. Emily versuchte empört zu wirken als sie ihren Bruder ansah und konnte ihr Lachn dabei doch nicht unterdrücken. ¨Die Kinder vor mir hüten? Sie würden mich lieben und zu ihrer Tante aufsehen!¨ ihr Blick ging wieder u der Decke und langsam verstummte das ungezwungene Lachen. ¨Sie würden alles bekommen, was sie sich wünschen würden.¨ ernst waren ihre Worte. Sollte einer der Beiden tatsächlich eines Tages für ein Kind verantwortlich sein, so würde es der Nachwuchs besser haben. Kinder sollten Kinder sein dürfen und das würde sie ihnen versuchen zu ermöglichen.¨Gibt es im Moment gar keine Frau in Eurem Leben?¨ Emily war neugierig und fragte weiter nach. Die Unterkunft sprach klar gegen so eine Verbingung, da wirklich nichts in den einfachen Zimmer auf Frauenbesuch, nicht einmal gelegentlich, hindeutete. Es war also wahrscheinlicher, dass er seiner Angebeteten Besuche abstattete, sofern es diese Dame gab.

Für eine Sekunde hob Alvar die Augenbrauen, als Emily von ihrer Ausbildung sprach.
"Ich kenne Gunnar nicht.. Jedenfalls nicht mehr. Vielleicht wollte er, dass Ihr noch besser seid und Ihr selbst wolltet Eure Fehler nicht einsehen. Aber ich weiß, wie niederschlagend soetwas sein kann.", sagte er mit ruhiger Stimme. Es war schön, dass er einen Einblick in ihre Vergangenheit bekam.- Und zugleich war es auch traurig. Aber damit musste er sich abfinden. Es musste so kommen, wie es nun mal war. Und diese Last hatte er alleine zu tragen. Nicht, dass Alvar nun an sich selbst zweifelte!- Aber der Grund, wieso die zwei Geschwister nicht zusammen aufwachsen konnten war eben, weil er sich dafür entschieden hatte. Mit dem Kopf eines Kindes, der nicht daran dachte, wie die Zukunft durch so eine Entscheidung aussehen konnte.

Das Thema wurde schnell umgelenkt. Und so kamen sie nun zum Gesprächsstoff "Familie" und unterhielten sich über Kinder und die Ehe. Der Meisterdieb konnte sich nicht daran erinnern, wann er zuletzt über soetwas gesprochen hatte. Es musste schon Jahre her sein!
Alvar grinste breit, als Emily ihre Vorstellung laut aussprach und fing nun ebgenfalls an zu lachen, wenn auch nur kurz. Anschließend folgte er ihrem Blick zurück an die Decke und starrte das unebene Gestein an, als wäre es das Interessanteste der Welt. Und anschließend wurde auch er wieder ernster, doch zuckte dann mit den Schultern. "Alles? Selbst der reichste Mann könnte einem Kind den Wunsch von den Augen ablesen. Doch denke ich nicht, dass nicht einmal er diese Wünsche in Erfüllung bringen kann." Natürlich wusste Alvar, wie seine Schwester dies meinte. Aber im Thema Kinder war er ziemlich ahnungslos. Kinder gab es genug in der Gilde und dennoch wusste er nicht, wie man mit jungen Menschen bis zu einem bestimmten Alter sprach.
Erneut drehte sich Alvars Kopf zur Seite, um Emily anzusehen, nachdem sie die Frage ausgesprochen hatte. Leicht schob er die Unterlippe vor und schüttelte den Kopf. "Amor hat mich seit 10 Jahren nicht mehr mit seinen Pfeilen gejagt, sorella. Doch eine Frau würde nicht zu meinem Leben passen. Die Gilde war schon immer meine Familie. Und jetzt seid Ihr wieder hier. Dies soll mir genügen.", lächelte er, wenn auch nur sehr wenig.

Emily genoß den Klang seiner harmonischen Stimme. Ruhig und ohne Partei zu ergreifen äußerte er sich zu ihrer Vergangenheit und sie nickte. Er hatte recht. In den vergangenen Jahren fand sie sich oft genug in brenzligen Situationen wieder, welche sie nur ihrem jugendlichen Leichtsinn und dem damit verbundenen Übermut zu verdanken hatte. Jede darauf folgende Standpauke war gerechtfertigt und Emily ließ sie meist kommentarlos und mit gesenktem Kopf über sich ergehen.
Mit dem Alter kam aber auch ein Teil der Vernunft zu ihr und sie wurde zuverlässiger und sicherer in ihren Handungen. Vor jedem neuen Auftrag, vor jeder neuen Aufgabe sammelte sich die Schülerin und plante nach und nach jeden Schritt genau. Keine überstürzten Aktionen mehr, keine kopflosen Versuche Zeit zu sparen. Ihre Fähigkeiten verbesserten sich Mal zu Mal und ihr Ziel war es immer, ihren Onkel einmal stolz zu sehen. ¨Niemand hätte mich besser vorbereiten können. Einen besseren Mentor könnte ich mir nicht vorstellen.¨ seufzte sie ehrlich.

Alvars Lachen lang frei und ehrlich und Emily spürte, dass er sich scheinbar ebenfalls nicht unwohl fühlte. Ihre Kinderplanung nahm mit Worten Gestalt an und die Geschwister durchlöcherten mit ihren Blicken die unebene Decke. ¨Vermutich vermag es der ärmste Mann ein Kind glücklicher zu machen als der reichste.¨ nachdenklich lächelte sie nun wieder in die Richtung ihres Bruders und musterte sein grinsendes Gesicht. Seine markanen Züge lagen unter einem leichten Schatten von Bartstoppeln.¨Ein Kind begehrt nichts materielles. Es gibt so viel wünschenswerteres, was ich meinen Nichten und Neffen bieten könnte.¨ wieder musste sie bei dem Gedanken lachen und ein Zwinkern lag in ihren Augen. Wenn Emily an ihre eigene Kindheit dachte, war ihr jeglicher Reichtum und jegliches Ansehen egal. Viel mehr hätte sie sich die ruhigen nd beschwerten Tage ihrer frühesten Kindheit zurück gewunschen.
Die Blicke der Geschwister trafen sich wieder, als er von der Gilde als Familie sprach und erklärte, dass es tatsächlich keine Frau gab - und das schon seit mehreren Jahren. Auch wenn er die Gilde als Ersatz sehen wollte und meinte, dass eine Frau nicht in sein Leben passen würde, tat Alvar seiner Schwester in diesem Moment leid. Ohne Partner war man auf eine Weise immer allein. Das konnte weder eine Schwester noch eine Gilde ersetzen und insgeheim wünschte sie sich, dass Alvar eines Tages seine Seelenverwandte finden würde. Jemanden, mit dem er sich austauschen konnte, frei reden und alles anvertrauen konnte. Natürlich würde sie von nun an immer für ihn da sein, aber einen ichtigen Partner würde sie trotzdem nicht ersetzen können.¨Na hoffentlich seid Ihr mich nicht bald wieder leid. Sonst ist es mit Eurer Genügsamkeit bald dahin.¨ meinte sie amüsiert streckte ihre entspannt Glieder durch.

Still hörte er ihren Worten zu, dass Gunnar ein guter Lehrer war. Er wusste nicht, ob er davon begeistert sein sollte, dass er ihr ein Auge ausgekratzt hatte, da sie oft ungehorsam war. Schläge waren  zu dieser Zeit das normalste auf der Welt, doch gleich die halbe Sehfähigkeit nehmen? Dennoch war der Dieb sich sicher, er wollte ihn irgendwann wiedersehen, um einen weiteren Familienteil an seiner Seite zu wissen.
"Sicher tat er nur das, was er für nötig hielt.", kommentierte der Bruder, nachdem er einige Sekunden lang geschwiegen hatte.

Es wurde langsam kalt im Raum, was sicherlich auch Alvar's Müdigkeit lag. Aber jetzt einfach so einschlafen? Sein Körper brauchte es und dennoch konnte er nicht. Alvar schlief zwar am Tage, doch hieß das nicht, dass er den ganzen Tag zur Ruhe kommen musste. Wenig Schlaf reichte ihm sogar meistens aus und so wäre es auch heute. Er war sich nicht einmal sicher, ob er alles für heute erledigt hatte. Niemals ignorierte er einfach unabgearbeitete Aufgaben, nur um die Füße hochlegen zu können. Ja, auch ein sehr intelligenter Dieb durfte einmal vergessen. Auch, wenn es nicht immer das Beste war.
Das Lachen der Schwester hatte ihn angesteckt, doch beruhigte er sich wieder schnell.
Auf ihre Antwort zuckte er einmal mit den Schultern. "Ich habe immer materielle Dinge gewollt." Tatsächlich war es schon immer so gewesen. Alvar war der geborene Dieb. Alles, was glitzerte und schön aussah, hatte ihn entzückt. Papier und Dokumente hingegen waren im Vergleich zu Schmuck und Geld nicht so schön anzusehen, doch Alvars Aufgabe war es, diese zu schönen, funkelnden Gegenstände umzutauschen. Seine Leidenschaft war seine Berufung.
An liebsten wollte er sagen, sie solle endlich damit aufhören, über Nichten und Neffen zu sprechen und lieber darüber nachzudenken, ob sie nicht irgendwann eigene Kinder haben wollte, denen sie diese Wünsche erfüllen konnte. Doch er sagte es nicht. Sie würde eher verheiratet werden, als er irgendwann Vater werden würde. Nein, traurig war das für ihn ganz und gar nicht. Eher die Realität.
Letzteres sagte er ihr sogar, wenn auch etwas anders formuliert.
Doch abermals brachte sie ein Grinsen auf sein eben noch ernstes Gesicht und er entgegnete: "Florenz ist groß, Emily. Falls ich eines Tages also nicht mehr auffindbar bin, so wisst Ihr, was der Grund ist." Natürlich nur ein Scherz.

Doch anschließend bewegte er sich und richtete sich auf, um erstmals aufrecht auf dem Bett zu sitzen und richtete sich, beinahe wie ein alter Mann, auf.
"So muss mein Schlaf anscheinend doch noch warten. Ich ruhe heute außer Haus. Durch Eure Gesellschaft vergaß ich, dass ich an diesem Vormittag einen Kaufmann aufsuchen wollte. "
Mit einer Hand strich er sich über das Gesicht, um so die Müdigkeit abzuschütteln. Er griff nach seinem Mantel, während das Gefühl von Übelkeit sich in ihm ausbreitete. Sobald er wieder rausgehen würde, würde auch dieses Gefühl bald weg sein.

Emily ließ das Thema Ausbildung und strenger Onkel für den Moment ruhen. Sie war überaus dankbar für die strenge Erziehung und anstrengenden Lehrjahre, auch wenn sie diverse Narben davongetragen hatte. Von Anfang an war sie sich sicher, dass sie den richtigen Weg gewählt hatte und Zweifel daran traten nur äußerst selten auf und wenn, dann zweifelte  sie mehr an ihren eigenen Fähigkeiten als an den Lehrmethoden ihres Onkels.

Es tat gut mit dem eigenen Bruder lachen zu können. Es klang weder gezwungen, noch gestellt und Emily war wirklich glücklich. Nur kurz vertrieb die freudige Atmosphäre die Müdigkeit und schnell kehrte diese wieder zurück in Emilys Körper. Zu gern wäre sie noch den ganzen Tag so bei Alvar gelegen und hätte mit ihm über allerlei Dinge gesprochen und gelacht. Aber die fortschreitende Zeit nagte an ihren Kräften und der Dieb würde bald aufbrechen - so konnte sie wenigstens etwas dringend benötigte Ruhe finden, ehe sie nach Ezio suchen würden.
Ihr Bruder erklärte, dass er schon immer nach materiellen Besitz strebte und wieder schmunzelte seine Schwester.
¨Eben durch und durch ein Dieb...¨ so unterschiedlich waren sie also doch. Emily hatte selten mehr als ein paar Münzen in ihrem Beutel und an Kleidung besaß sie was sie am Leibe trug und ebenfalls nur wenig Ersatz. Für eine Mahlzeit und eine notdürftge Unterkunft reichte es meistens aus - solange sie nicht zu wählerisch war. Aber auf die Idee, eine einladende Kasse einfach zu plündern kam ihr nur selten. Beinah bewunderte sie die Leichtigkeit, mit welcher Alvar zuvor die Kasse im Keller ausgeräumt hatte. Ihr selbst wäre ie Beute womöglich nichteinmal aufgefallen, so sehr war sie mit der Suche nach Spuren beschäftigt. Das sie die Münzen nicht gebrauchen könnte, wäre gelogen und doch ging es ihr gut und sie war zufrieden. Solange sich Florenz weiter von der bisher überraschend angenehmen Seite zeigte, würde sie so auch noch einige Zeit durchkommen.
¨Eine Frau die ein Kind unter dem Herzen trägt findet den Vater auf der ganzen Welt.¨ scherzte sie und musterte sein ernstes Gesicht. Er schien nicht davon überzeugt zu sein, dass er einmal Kinder haben könnte, oder auch nur eine Frau an seiner Seite. ¨Und vor mir könnt Ihr Euch nun auch nicht mehr verstecken. Ein zweites Mal verliere ich Euch nicht mehr!¨ Es klang wie ein Versprechen, ein kleiner Schwur unter Geschwistern und doch mit einem Augenzwinkern.

Mühsam richtete Alvar sich auch und die Kälte kroch weiter durch ihre Glieder, aufgrund der nun fehlenden Wärmequelle an ihrer Seite. ¨Soll das ein Vorwurf sein, Bruder? Oder wollt Ihr nicht wahrhaben, dass Eure Vergesslichkeit uch an dem fortschrittlichen Alter liegt?¨ mit einem breiten Grinsen unterstrich sie ihre neckischen Worte und deutete mit der Hand auf die etwas steif wirkenden Bewegungen. Emily wusste, dass seine Geschmeidigkeit im Moment nur ebenfalls gegen die Schwere der Müdigkeit kämpfte. Alvar gehörte noch lange nicht zum alten Eisen, davon konnte sie sich bei dem vorangegangenen Einbruch selbst überzeugen. Die Jüngere streckte sich und legte sich etwas bequemer hin, da sie nun über mehr Platz verfügte.  Wirklich Ruhe fand sie nicht, da sich nach und nach ein schlechtes Gewissen in ihr breitmachte.
Mit einem ergebenen Seufzen schwang sie ihren Körper letztendich ebenfalls in eine aufrechte Position und griff nach ihren Klingen und der restlichen Ausrüstung. ¨Ich begleite Euch. Was wäre ich für eine Schwester, wenn ich es mir bequem mache, während Ihr den ganzen Spaß habt. Außerdem schadet es nicht, etwas mehr von der Stadt zu sehen.¨ Sobald sie sich wieder in Bewegung befinden würde, würde auch die Kälte aus ihren Gliedern verschwinden. Die Assassine verstaute ihre Waffen und schloss den Mantel um ihren Hals. Vielleicht kamen sie unterwegs an Ezios Unterkunft oder an dessen Villa vorbei und bestenfalls würden sie auf ihn treffen oder sie konnte ihm eine Nachricht mit den neuesten Informationen hinterlassen.

Er lächelte leicht bei ihrem Kommentar und nickte einmal. "Es ist der richtige Weg.. Mein Weg nun mal." Nur ein sehr gefährlicher. Manchmal jedenfalls. Solange er so weitermachte wie bisher, würde auch nichts passieren. Obwohl er sich auch oft unüberlegt in Aufträge stürzte. Nicht gerade professionell und dennoch war es eben seine Art.
Doch bei ihrer nächsten Aussage musste er kurz auflachen. "Seid Ihr sicher, dass Euch nicht lieber der Poesie zuwenden wollt?" Jedenfalls wusste Emily immer die richtige Antwort. Er war froh darüber, dass aus Emily was geworden ist. Es gab Frauen, die hässlich oder dumm waren. Wenn nicht sogar beides! Aber seine Schwester war ein intelligentes Wesen. Ob sie nur das ihrem Orden, ihrer Ausbildung zu verdanken hatte? Alvar kannte sich nicht großartig mit dem aus, welche Fähigkeiten Assassinen brauchten, um ihre Missionen ausführen zu können. Oft sprach man von einem bestimmten "Sinn". Das hatte er jedenfalls einmal irgendwo aufgeschnappt. Aber was war das genau? Alvar konnte, trotz seines kaputten Auges, sehr gut in der Nacht sehen. Eigentlich war es nicht das, was ihn zu interessieren hatte aber manchmal wollte er doch schon etwas genauer wissen, wie sehr sich seine Fähigkeiten von denen eines Assassini unterschieden. Aber Emily deswegen ausfragen? Nein! Bestimmt nicht. Für gewöhnlich schwieg diese Bruderschaft, weshalb er nicht mehr in Erfahrung bringen konnte.
Er wusste nur, dass sie genauso schnell verschwinden wie auftauchen konnten. Alvar war zwar nur ein Dieb, dem sie nichts tun würden und dennoch waren sie ihm ein Dorn im Auge.-Immer seinen von ihnen ermordeten Meister im Hinterkopf behaltend. Emily unterstrich diesen Gedankengang nochmals mit einer Aussage, dass sie Alvar immer finden würde und das Grinsen legte er immer noch nicht ab.

"Ihr solltet sehr vorsichtig mit Eurer Wortwahl sein. Meine Haare mögen zwar schon grau sein, doch wenigstens benötige ich noch keinen Stock." Amüsiert stieg er aus dem Bett und nachdem er den Mantel gegriffen hatte, zog er ihn über und versteckte seine zusammengebundenen Haare unter der Kaputze. Dann griff er nach dem Bogen und dem Köcher zog beides auf den Rücken, nahm den Beutel mit dem Werkzeug und befestigte ihn an seinem Gürtel.
Überrascht und dennoch erfreut beobachtete er, wie auch sie nun aufstand und es ihm gleichtat.
"Gute Wahl. Ich zeige Euch Orte, die Ihr bestimmt noch später benötigen werdet.", antwortete er nun wieder ernst, während er den Gürtel an der Hüfte über dem dunklen Stoff befestigte. Als er alles beisammen hatte und auch Emily bereit war, gingen sie erneut durch die unterirdischen Gänge und kamen in einer Seitenstraße an, die nicht stark belebt war.

geht mit Emily zu ---> Straßen in San Giovanni